Ein modernes Kaminholzregal aus Beton, Stahl und Holz selber bauen
DIY-Anleitung
Schwierigkeitsgrad: für Fortgeschrittene
Zeitaufwand: ca. 3,5 Stunden
Benötigte Materialien:
- Spanplatte 16 mm
- 8 Meter Torstahl (12 mm)
- 4x Industrierollen
- 16x Dübel (4 mm)
- 1 Holzplatte zur Abdeckung
- Styrodur oder Styropor
- Betonestrich
- Sanitär Silikon
- Holzschrauben
- Klebeband
- Trennmittel
- Betonimprägnierung / Wachs
- Klarlack
- Armierungsgewebe
- Torstahl (Armierungsstahl 6 mm)
Benötigte Werkzeuge:
- Akkuschrauber / Bohrmaschine
- Bleistift
- Meterstab / Maßband
- Holzbohrer
- Steinbohrer
- Silikonpistole
- Cuttermesser
- Malerspachtel
- Schleifpapier
- Winkelschleifer / Metallsäge
- Schraubendreher
- Pinsel / Farbroller
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du ein modernes Kaminholzregal aus den Materialien Beton, Stahl und Holz ganz einfach selber bauen kannst.
Das abgebildete Regal hat die Maße 40 x 40 x 108 cm (L/B/H).
Die Maße kannst du natürlich auch problemlos an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
1. Der Schalungsbau
Das Kaminholzregal soll eine fahrbare Bodenplatte aus Beton erhalten, zur Herstellung der Platte benötigst du geeignetes Schalungsmaterial.
Da meine Bodenplatte später eine glatte Sichtbetonoberfläche haben soll, habe ich mich beim Schalungsmaterial für eine beschichtete Spanplatte mit einer Materialstärke von 16 mm entschieden.
Für die Schalung der Bodenlatte benötigst du beschichtete Spanplatten in den folgenden Maßen:
- 1x 40 x 40 cm
- 2x 40 x 8,6 cm
- 2x 43,2 x 8,6 cm
Spanplatten erhältst du in jedem Baumarkt, dort kannst du dir das Schalungsholz auch gleich auf die gewünschten Maße zuschneiden lassen.
Bei der Wahl des Schalungsmaterials musst du eigentlich nur darauf achten, dass dieses eine wasserabweisende Oberfläche besitzt.
Welche Schalungsmaterialien du noch zum Bau von Betonmöbeln verwenden kannst, zeige ich dir hier.
Die Schalungsform musst du wie auf dem Bild ersichtlich zusammenschrauben.
Im zweiten Schritt müssen die Stöße der Schalungsplatten nach dem Verschrauben komplett mit einer Silikonfuge abgedichtet werden. Es ist sehr wichtig, dass später kein Wasser aus der Schalungsform austreten kann, weil es sonst an den Austrittsstellen zu Auswaschungen des Zementleimes kommen kann und die Kanten dadurch später porös und sandig sein können.
Durch die Silikonfuge werden zudem die Kanten an den Ecken leicht abgerundet, so dass diese beim Ausschalen nicht so leicht brechen können.
Die Fuge sollte daher sauber ausgeführt werden, dies erfordert zunächst ein wenig Geschick und Übung, du wirst aber auch merken, dass es dir von Mal zu Mal schneller und leichter von der Hand geht.
Mehr Informationen zu den Grundlagen im Schalungsbau erhältst du hier.
Bevor du mit dem Betongießen beginnen kannst, muss die Silikonfuge ausreichend trocken sein, unabhängig vom verwendeten Produkt empfehle ich bei normaler Raumtemperatur eine Wartezeit von mindestens 3 Stunden, dann ist das Silikon in der Regel ausreichend belastbar.
Als Halterung für die seitlichen Stahlstangen werden in den Betonsockel Hülsen aus Aluminiumrohr eingegossen. Ich habe mir hierzu ein Aluminiumrohr mit einem Außendurchmesser von 15 mm aus dem Baumarkt besorgt.
Von dem Rohr musst du insgesamt acht Rohrstücke mit einer Länge von jeweils 5 cm abschneiden. Die Rohrstücke sollten gerade abgeschnitten werden, da diese später auf die Schalungsplatte geklebt werden müssen. Wenn du die Hülsen krumm aufklebst, werden später auch die Stahlstreben krumm sein.
Zum Ablängen des Aluminiumrohres habe ich einen Winkelschleifer (Flex) verwendet, das Rohr kannst du auch mit einer Metallsäge ablängen.
Die Hülsen habe ich mit einem wasserfesten Klebeband umwickelt, da es beim Kontakt von Aluminium und Beton zu einer chemischen Reaktion kommt, welche eine unschöne Betonoberfläche zur Folge haben kann.
Die acht Aluminium-Hülsen habe ich seitlich jeweils 4 cm nach innen versetzt und dann vermittelt. Zur Fixierung habe ich diese mit Silikon auf die Bodenplatte der Schalungsform geklebt.
Die oberen Öffnungen der Aluminium-Hülsen müssen ebenfalls mit wasserfestem Klebeband abgeklebt werden, so dass kein Beton hineinlaufen kann.
2. Die Armierung
Als Armierung für den Betonsockel verwende ich ein Armierungsgewebe aus Kunststoff und 6 mm Armierungsstahl. Anstatt dem Armierungsgewebe kannst du auch einfach die doppelte Anzahl an Armierungsstahl oder eine Estrichmatte verwenden.
Das Armierungsgewebe und die Stahlstäbe musst du auf die richtige Länge zuschneiden. Das Gewebe und die Stahlstäbe sollte an allen Seiten ca. 1 - 1,5 cm kleiner sein als die Schalungsplatte, so dass diese später nicht an der Schalung anliegen.
Armierungsgewebe erhältst du in verschiedenen Ausführungen in jedem Baumarkt oder auch als Meterware beim Baustoffgroßhändler. Achte darauf, dass es sich hierbei um ein engmaschiges Armierungsgewebe mit hoher Belastbarkeit handelt.
Einen Überblick über weitere mögliche Betonarmierungen erhältst du hier.
Zur Gewichtsminimierung wird auf der Unterseite der Bodenplatte eine nicht sichtbare Aussparung angebracht, hierzu verwende ich einen Kern aus Styrodur, welcher später wieder entfernt wird.
Für die Aussparung habe ich zwei jeweils 20 mm starke Styrodurplatten verwendet, da ich gerade kein 40 mm starkes Styrodur vorrätig hatte. Styrodur hat den Vorteil, dass es sehr einfach und genau zugeschnitten werden kann.
Als Alternative kannst du hier auch einfaches Styropor verwenden, dies ist deutlich kostengünstiger als Styrodur.
Styrodur- und Styroporplatten erhältst du in verschiedenen Materialstärken in jedem Baumarkt.
Bevor du jetzt mit dem Betonieren beginnen kannst, muss die komplette Innenseite der Schalung mit einem Trennmittel eingerieben werden. Wenn du nicht im Besitz eines Industriellen Trennmittels bist, kannst du hier auch einfaches Fett, Silikonspray oder sogar Salatöl verwenden.
Durch das Trennmittel wird wie der Name schon sagt, eine wasserabweisende Trennschicht zwischen dem Beton und der Schalung aufgebaut. Der Beton geht hierdurch keine Verbindung mit der Schalung ein und lässt sich wesentlich einfacher ausschalen.
Das Trennmittel sollte nur als hauchdünner Film mit einem Pinsel oder Tuch aufgetragen werden. Eine zu hohe Dosierung oder Fehlstellen können sich später fleckig auf dem Sichtbeton abzeichnen.
3. Beton anmischen
Jetzt kannst du auch schon den Beton anmischen. Da die Bodenplatte relativ stark ist und auch keiner hohen statischen Belastung ausgesetzt sein wird, verwende ich hier eine handelsübliche Fertigmischung Betonestrich aus dem Baumarkt.
Der Fertigmischung musst du einfach gemäß den Herstellerangaben Wasser hinzugeben. Ich habe dem Beton noch zusätzlich ein spezielles Fließmittel beigemischt, so dass dieser fließfähiger wird, dies ist jedoch nicht unbedingt notwendig.
Welche Möglichkeiten es zum Mischen von Beton gibt erfährst du hier.
Im Umgang mit Beton gib es einige Sicherheitshinweise welche du beachten solltest.
Den angemischten Beton kannst du jetzt langsam in die Schalungsform geben, die Höhe der ersten Schicht sollte ca. 2 cm betragen.
Jetzt wird die Armierung eingelegt und die Form bis 4 cm unter den Rand mit Beton aufgefüllt.
Im nächsten Schritt musst du die Styrodurplatten für die spätere Aussparung mittig in die Schalungsform eingelegen und mit zwei Holzlatten fixieren, so dass diese nicht mehr verrutschen oder aufschwimmen können.
Jetzt kannst du die Schalungsform komplett bis zur Oberkante mit Beton auffüllen.
Damit die Betonplatte später eine glatte und blasenfreie Oberfläche erhält, muss der Beton in der Schalungsform noch verdichtet werden.
Aktuell befinden sich im Beton noch kleine Hohlräume und Blasen, in welchen Luft eingeschlossen ist, diese Hohlräume müssen durch die Verdichtung des Betons geschlossen werden.
Die Verdichtung erreichst du durch leichtes Rütteln, bzw. leichtes Abklopfen der Schalungsform. Durch die Verdichtung und die dadurch entweichende Luft bilden sich auf der Betonoberfläche kleine Luftblasen, sobald keine Luftblasen mehr aufsteigen ist die Verdichtung abgeschlossen.
Der Beton muss jetzt für 24 - 48 Stunden aushärten. Die Dauer ist hauptsächlich von der Raumtemperatur abhängig.
Es empfiehlt sich, die Schalung über Nacht mit einer Kunststoffplane abzudecken, der Beton härtet hierdurch langsamer, aber dafür auch härter aus.
Nach 24 Stunden ist die Oberfläche meiner Betonplatte hart und hat eine hellgraue Farbe angenommen. Jetzt kann die Styrodurplatte mit einem Malerspachtel entfernen und die Holzschalung vorsichtig entfernt werden.
Die Oberfläche der frisch ausgeschalten Betonplatte ist noch etwas dunkel, da sich noch Feuchtigkeit im Beton befindet, die Feuchtigkeit wird aber relativ schnell verdunsten.
Wenn du den Beton ausreichend verdichtet hast, müsste die Platte jetzt eine gleichmäßige und porenfrei Sichtbetonoberfläche aufweisen.
Sollte dies nicht der Fall sein, zeige ich dir hier, wie du unschöne Lunkern und Fehlstellen durch eine sog. "Betonkosmetik" ausbessern kannst.
Auch wenn es bei einer Kaminholzlege nicht unbedingt notwendig ist, habe ich die Betonplatte zur Verbesserung der Schmutzresistenz noch mit einer Kombination aus Betonimprägnierung und Wachs versiegelt.
Welche Versiegelungsarten es für Sichtbeton gibt und wie ich die Oberflächen meiner Betonmöbel behandle, zeige ich dir hier.
Wie schon gesagt, soll mein Kaminholzregal fahrbar sein, ich habe daher an der Unterseite 4 cm hohe Industrierollen montiert. Die Rollen sind jeweils für ein Gewicht von 30 kg ausgelegt und für das Regal somit vollkommen ausreichen.
Zur Montage der Rollen habe ich Dübel mit einem Durchmesser von 4 mm verwendet.
Die Rollen habe ich jeweils in einem Abstand von 2 cm nach innen versetzt angebracht, so dass die Montage nicht durch die einbetonierten Hülsen beeinträchtigt wird.
Industrierollen in verschiedenen Größen und Gewichtsklassen erhältst du ebenfalls in jedem Baumarkt.
Wenn du an deiner Kaminholzlege keine Rollen anbringen möchtest, kannst da der Unterseite der Betonplatte auch einfache Möbelgleiter (Filze) aufkleben.
4. Bau der Holzabdeckung
Das Regal soll eine Abdeckung aus Holz erhalten, hierzu habe ich im Baumarkt eine Holzplatte aus verleimtem Eichenholz und zur Befestigung ein Vierkant-Aluminiumrohr mit 20 x 20 mm besorgt.
Für die Abdeckung benötigst du zwei Vierkantrohre mit einer Länge von jeweils 34 cm. Auf den beiden Rohren musst du jetzt jeweils vier Bohrungen analog zu den einbetonierten Hülsen in der Bodenplatte anbringen, so dass die Löcher später miteinander übereinstimmen.
Es empfiehlt sich hier, die Löcher zuerst mit einem kleineren Bohrer vorzubohren.
Die Vierkantrohre werden dann einfach auf die 40 x 40 cm große Holzplatte geschraubt. Die Platte habe ich zuvor mit einem Holzöl eingelassen, hierdurch kommt die Farbe und Holzmaserung besser zur Geltung, außerdem wird die Platte hierdurch unempfindlicher gegen Feuchtigkeit.
Die fertige Abdeckplatte sollte so aussehen.
Für die seitlichen Streben des Regals habe ich 12 mm Torstahl verwendet. Die vier jeweils zwei Meter langen Stangen habe ich mit einem Winkelschleifer in der Mitte geteilt, so dass ich letztendlichen acht Meterstücke erhalten habe.
Die Stahlstäbe habe ich zum Schutz vor Rost mit einem Sprühlack (Klarlack) lackiert.
Die acht Stahlstäbe musst du jetzt einfach in die einbetonierten Hülsen in der Bodenplatte stecken und die Abdeckplatte aus Holz aufsetzen, dann ist das Kaminholzregal auch schon fertig.
Am Ende der DIY-Anleitung findest du noch ein YouTube-Video, in welchem du die einzelnen Arbeitsschritte nochmals nachverfolgen kannst.
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Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt!
Über ein Foto von deinem fertigen Ergebnis unten in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen.
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Für Fragen und Anregungen kannst du dich gerne persönlich an mich wenden.
Dein nächstes DIY-Projekt kommt bald, also einfach dran bleiben!
Weil selber machen einfach mehr Spaß macht als selber kaufen....
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