In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Terrazzo aus Natursteinen ganz einfach selber herstellen kannst und was es hierbei zu beachten gibt.
Den Beton zur Herstellung von Terrazzo mische ich mir selbst an, ich habe hierzu einen Weißzement verwendet, welchen ich mit weißem Marmorsand im Verhältnis 1:3 (Zement/Sand) miteinander vermischt habe. Der verwendete Sand hat eine Maximalkorngröße von 2 mm. Theoretisch kannst du hier auch ganz normalen braunen Spielkastensand aus dem Baumarkt verwenden. Bei Spielkastensand erhält man später eine hellgraue, leicht cremefarbene Oberfläche. Mein Ziel ist es aber eine möglichst weiße Oberfläche zu erhalten, daher habe ich weißen Marmorsand verwendet.
Dem Beton habe ich Natursteine beigemischt, diese erhältst du in vielen verschiedenen Farben und Größen als Zierkies. Durch das Mischen verschiedener Gesteinskörnungen lassen sich verschiedene Terrazzo-Designs erzielen, hier musst du einfach etwas kreativ sein.
Für meine Terrazzooberfläche habe ich hier weißen Marmorsplit und schwarzen Basaltstein verwendet.
Es ist auch möglich, farbige Terrazzooberflächen herzustellen, hierzu wird der Beton mit speziellen Farbpigmenten eingefärbt. Die Farbpigmente sind in vielen verschiedenen Farben erhältlich und lassen sich auch untereinander mischen.
Um später ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, sollten die Natursteinzuschläge gründlich mit dem Beton gemischt werden.
Wenn du Platten aus Terrazzo herstellen möchtest, solltest du darauf achten, dass das Verhältnis zwischen der Plattenstärke und der Größe deiner Natursteinzuschläge (Maximalkorn) passt. Bei der Verdichtung des Betons setzen sich die Feinstzuschläge am Schalungsboden ab und die größeren Zuschläge "schwimmen" in der Betonmasse. Bei einer unverhältnismäßigen Größe oder Zugabemenge der Natursteine wirst du später einen deutlich höheren Schleifaufwand haben.
Der angemischte Terrazzobeton wird in die Schalungsform gegeben und verdichtet.
Nach 24 - 48 Stunden kann die Betonplatte dann ausgeschalt werden.
Direkt nach dem Ausschalen kann mit dem Schleifen der Oberfläche begonnen werden, hier erfolgt zunächst der Grobschliff in trockenen Zustand.
Ich habe hierzu einen Schleifer mit einem Diamant-Schleiftopf für Beton verwendet. Durch den Grobschliff wird die oberste Schicht des Betons abgetragen. Es empfiehlt sich hier einen Schleifer mit Absaugung zu verwenden, weil das Schleifen der Terrazzooberfläche eine sehr staubige Angelegenheit ist.
Nach dem Grobschliff befinden sich auf der Oberfläche meistens noch kleine Fehlstellen und Lufteinschlüsse, diese lassen sich mit einer sehr feinkörnigen Spachtelmasse entfernen.
Die Spachtelmasse habe ich mir aus Weißzement und Marmormehl im Verhältnis 2:1 (Marmormehl/Weißzement) angemischt. Mit der Masse werden die Fehlstellen dann verspachtelt. Danach muss der Mörtel für etwa 12 - 24 Stunden aushärten.
Dann kann es mit dem Feinschliff und der Politur der Oberfläche weitergehen, der Feinschliff erfolgt nass.
Zum Feinschliff kleiner Betonflächen sind sog. Handschleifpads mit Diamantbeschichtung sehr gut geeignet, für größere Flächen empfiehlt sich die Verwendung eines Winkelschleifers mit Schleif-/ und Polierscheiben. Der Beton lässt sich hiermit bis auf Hochglanz polieren.
Ich habe hier zum schleifen einen Nasspolierer und Schleifpads mit Körnungen von 50 - 3000 verwendet. Die Körnungen werden der Reihe nach durchgeschliffen.
Sobald die Oberfläche der Schleifkörnung keinen spürbaren Widerstand mehr bietet und das Schleifpad nur noch über die Oberfläche gleitet, wird mit der nächst kleineren Körnung weitergearbeitet.
Wichtig ist hier, dass du nach jedem Schleifgang die Oberfläche komplett vom Schleifstaub reinigst, weil du dir sonst mit den feinen Partikeln wieder Mikrokratzer in die Oberfläche schleifst und dann nicht weiter kommst.
Nach dem Polieren ist die Terrazzooberfläche so glatt, dass man sich darin spiegeln kann.
Hier siehst du noch eine polierte Terrazzooberfläche die ich mit buntem Rheinkies hergestellt habe, hier habe ich als Zuschlag braunen Spielsand verwendet, wodurch der Beton wie bereits erwähnt etwas dunkler wird.
Zur Versiegelung von Terrazzooberflächen empfiehlt sich eine Imprägnierung / Hydrophobierung der Oberfläche, dadurch wird die natürliche Optik nicht verändert und die Oberfläche ist ausreichend vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt.