Oberflächenversiegelung von Beton

Wie wird Beton richtig versiegelt?

Wenn man ein Projekt aus Beton fertiggestellt oder ein Möbelstück aus Beton erworben hat, stellt man sich ganz schnell die Frage, wie man die Sichtbetonoberfläche jetzt vor Flüssigkeiten und Verschmutzungen schützen kann, sodass der Beton möglichst lange seine schöne Optik erhält. 

 

In diesem Beitrag werde ich dir die verschiedenen Arten der Betonversiegelungen kurz vorstellen und dir die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte aufzeigen. 

 

Zudem erfährst du hier in diesem Beitrag auch, wie du bei der Versiegelung von Beton vorgehen kannst. 

 

In meinem angehängten YouTube-Video habe ich die einzelnen Versieglungsarten ausprobiert und viele Produkte verschiedener Hersteller einem Belastungstest unterzogen.

Warum sollte man Beton versiegeln?

Im unbehandelten Zustand nimmt offenporiger Beton Flüssigkeiten auf wie ein trockener Schwamm, dies kann schnell zu unschönen Flecken führen und den Beton nachhaltig schädigen.  

 

Zum Schutz deiner Betonelemente empfehle ich dir daher eine entsprechende Oberflächenbehandlung, hierdurch lässt sich die Optik erhalten und die Lebensdauer erhöhen.

 

Die Art der Versiegelung sollt immer an die zu erwartenden Beanspruchungen, bzw. an die gewünschte Optik angepasst werden.

 

Zur Versiegelung von Betonelementen gibt es mehrere Möglichkeiten, welche ich dir hier jetzt kurz vorstellen werde.

 

1. Hydrophobierungen / Betonimprägnierung

Eine Imprägnierung dringt mehrere Zentimeter tief in den Beton ein und sorgt dafür, dass die Wasseraufnahmefähigkeit stark reduziert wird.

 

Die Oberfläche bleibt hierdurch diffussionsoffen und ist vor Ausblühungen und Frostschäden geschützt.

 

Verschmutzungen durch "aggressive"  Flüssigkeiten wie beispielsweise Rotwein, Orangensaft oder Öl solltest du zeitnah entfernen, da sich diese über einen längeren Zeitraum hinweg durch die Imprägnierung "fressen" und in den Beton eindringen können. Die entstandenen Flecken lassen sich dann im Nachhinein nicht mehr entfernen.  

 

Ein großer Vorteil der Imprägnierungen ist, dass das Erscheinungsbild der Oberfläche durch die Behandlung kaum verändert wird und so die typische Oberflächenoptik bestehen bleibt.

 

Die Imprägnierung sollte je nach Beanspruchung ca. einmal jährlich aufgefrischt werden. 

 

Eine Imprägnierung ist zum Schutz von wenig beanspruchten Betonmöbeln gut geeignet.

 

Zur Imprägnierung kann ich die nachfolgend genannten Produkte empfehlen, da diese die Oberflächenoptik kaum verändern:

 

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- Lithofin MN Fleckenstop: *https://amzn.to/2Dt9IFV

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2. Betonbeschichtungen / Lasuren

Bei einer Betonlasur handelt es sich um eine transparente und diffussionsoffene Beschichtung auf Acrylbasis, durch welche die Oberfläche vor Verschmutzungen und Vermoosung geschützt wird. Anders als bei der Imprägnierung zieht die Lasur nicht in den Beton ein, sondern bildet einen abriebfesten Film auf der Oberfläche.

 

Durch die Beschichtung erhält die Oberfläche einen leichten Glanz, was nicht immer erwünscht ist. Der Fleckenschutz ist bei der Lasur etwas besser als bei der Imprägnierung, aggressive Verschmutzungen solltest du jedoch ebenfalls zeitnah entfernen.

 

Kratzer durch scharfkantige Gegenstände solltest du unbedingt vermeiden, hierdurch wird die Beschichtung zerstört und der Oberflächenschutz geht verloren. 

 

Eine Betonlasur wird nur einmalig aufgetragen und bedarf keiner Auffrischung.

 

Von mir getestete Produkte:

 

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Wachs / Porenöl

Wenn du Wert auf eine ökologische Versiegelung legst, kannst du deine Betonmöbel auch mit speziellem Möbelwachs oder Porenöl behandeln. Durch das aufgetragen Wachs oder Öl werden die Poren des Betons geschlossen.

 

Bei der Erstbehandlung muss die Oberfläche mehrfach eingelassen werden, bis diese ausreichend gesättigt ist.

 

Die Oberflächenversiegelung sollte je nach Beanspruchung etwa halbjährlich aufgefischt werden, da der Beton das Öl / Wachs langsam aber kontinuierlich aufnimmt und ins Innere des Bauteils leitet.

 

Durch die Behandlung mit Wachs erhält der Beton eine geschmeidige Oberfläche, die Beschaffenheit ist mit der Haptik von Speckstein vergleichbar.

 

Bei der Behandlung mit Wachs oder Porenöl bildet sich auf der Oberfläche mit der Zeit eine unverwechselbare Patina - Liebhaber sagen hierzu, der Beton altert mit Würde.

 

Auch hier sollten aggressive Verschmutzungen zeitnah entfernt werden, weil diese sonst über einen längeren Zeitraum hinweg in den Beton eindringen können.

 

In Sachen Oberflächenoptik und Oberflächenschutz habe ich insbesondere mit dem Beton-Öl von Osmo gute Erfahrungen gemacht. 

 

Von mir getestete Produkte:

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Betonverkieselung

Bei einer Betonverkieselung handelt es sich um ein mineralisches Produkt auf der Basis von speziellem Wasserglas.

 

Mit einfachen Worten gesagt, handelt es sich hierbei um flüssiges Glas, welches auf die Betonoberfläche aufgetragen und von dieser aufgenommen wird. Durch eine chemische Reaktion härtet die Flüssigkeit im Beton zu hartem Glas aus und macht diesen wasserundurchlässiger.

 

Betonverkieselung kommt in der Praxis z.B. auch zur nachträglichen Abdichtung feuchter Kellerwände zur Anwendung.

 

Im Handel ist Betonverkieselung meistens unter der Bezeichnung Kaliwasserglas erhältlich.

 

Eine Verkieselung bietet einen hohen Schutz gegen Feuchtigkeit, bei Verschmutzungen ist die Schutzwirkung nur bedingt gegeben. Ein Vorteil ist, dass die Optik und die Haptik des Betons nicht verändert wird.  

 

Für die Versiegelung von hochfestem Beton ist eine Verkieselung nur bedingt geeignet, weil der Beton hier von Haus aus bereits eine sehr hohe Dichte aufweist und die Verkieselungsflüssigkeit daher nur schlecht aufgenommen wird. 

 

Eine Verkieselung kann auch in Kombination mit Imprägnierungen und Wachs aufgetragen werden. 

 

Dieses Produkt habe ich getestet. 

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Lackierung / Beschichtung mit Epoxidharz

Betonoberflächen können auch lackiert oder mit Epoxidharz beschichtet werden, hier kommen in der Regel ein 2K Beschichtungen oder Epoxidharze zum Einsatz. Die Oberfläche wird durch den Lackauftrag komplett resistent gegen Feuchtigkeit und Schmutz, verliert aber auch ihre für Beton typische Oberflächenoptik und ihre Diffusionsfähigkeit.

 

Wenn das Epoxidharz auf unbehandelten Beton aufgetragen wird, verfärbt sich die Oberfläche leicht braun. Diesen Effekt kann man vermeiden, indem man zuvor eine Imprägnierung aufbringt. 

 

Bei Epoxidharzen sollte man darauf achten, dass das Harz für Beschichtungen ausgelegt ist, hier kann ich insbesondere Das Honey Resin von Dipon empfehlen.

 

Eine Beschreibung zur Vorgehensweise zeige ich dir in diesem Video:

Wie versiegele ich persönlich meine Betonmöbel?

Wie ihr seht, gibt es zahlreiche Möglichkeiten eine Betonoberfläche vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen, aber welche Variante ist jetzt eigentlich die beste? 

 

Ich habe damals viel Zeit damit verbracht, die Produkte verschiedener Hersteller zu testen und diese miteinander zu kombinieren, dies war nicht nur zeit-  sondern auch sehr kostenintensiv.  Versiegelungen sind insbesondere in kleinen Gebinden teilweise sehr teuer.

 

Überzeugt hat mich letztendlich eine Kombination, bestehend aus einer Betonimprägnierung, Flüssigwachs auf Bienenwachsbasis und einem Möbelhartwachs.

 

Ich möchte an diesem Punkt noch darauf hinweisen, dass es zahlreiche Versiegelungsmöglichkeiten gibt, bei der von mir verwendeten Methode muss es sich nicht um die beste Variante handeln, für meine Zwecke hat sie sich jedoch bewährt. 

 

Bei der Versiegelung gehe ich wie folgt vor:

 

Im ersten Arbeitsgang wird die gesamte Oberfläche mit einer Betonimprägnierung eingelassen, bis diese ausreichend gesättigt ist. Die Imprägnierung dring mehrere Zentimeter tief in den Beton ein. 

 

Jetzt muss die Imprägnierung ca. 30 Minuten trocken. Auf den meisten Produkten ist vermerkt, dass sie Oberfläche jetzt für 24 - 48 Stunden nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen soll, diesen Hinweis ignoriere ich, weil im zweiten Arbeitsschritt ein flüssiges Möbelwachs auf Bienenwachsbasis aufgetragen wird, wäre die Imprägnierung jetzt komplett durchgetrocknet, könnte der Beton das flüssige Wachs nicht mehr aufnehmen.

 

Das Wachs wird mit einem Tuch lediglich als dünner Film aufgetragen, bis die Oberfläche gesättigt ist. Wenn die Oberfläche das flüssige Wachs aufgenommen hat und wieder trocken ist, trage ich im dritten Arbeitsgang noch ein Möbel-Hartwachs auf.

 

Durch das Wachs erhält die Oberfläche eine angenehm sanfte Oberflächenhaptik.

 

Danach wird die Oberfläche mit einem Baumwolllappen oder mit einer Poliermaschine auf Glanz poliert.

 

Durch diese Versiegelung bleibt die natürliche Betonoptik erhalten. Die Behandlung mit Wachs kann je nach Beanspruchung alle 12 Monate aufgefrischt werden. 

 

Verschmutzungen sollten zeitnah entfernt werden, da sie sich über einen längeren Zeitraum hinweg durch die Versiegelung fressen kann, die entstandenen Flecken sind dann nicht mehr zu entfernen.

 

Hier gibt´s noch ein Video zur Vorgehensweise: