Eine Tischplatte aus Beton in perfekter Sichtbetonqualität selber bauen.

Möbel aus Beton selber bauen

DIY Bauanleitung

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du eine Tischplatte aus Beton mit einer perfekten Sichtbetonqualität ganz einfach selber bauen kannst.

Schwierigkeitsgrad: einfach

Zeitaufwand: ca. 3 Stunden

Benötigte Materialien:

- Beschichtete Spanplatte 16 mm

- Holzschrauben

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- Sanitärsilikon

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- Trennmittel

- Estrichbeton

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- Zement (nicht unbedingt notwendig)

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- Armierungsfasern

- Fließmittel für Beton

- Armierungsgewebe

- Tischgestell

 

Benötigte Werkzeuge:

- Tischkreissäge (nicht unbedingt notwendig)

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- Akkuschrauber

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- Holzbohrer

- Silikonpistole

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- Kittkugel (zum Abziehen von Silikonfugen)

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- Malerspachtel

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- Schleifvlies fein

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Die Produktlinks von Amazon sollen die einzelnen Materialien darstellen. Vor dem Kauf lohnt sich ein Vergleich. Insbesondere der Beton und der Zement ist im Baumarkt deutlich günstiger erhältlich. Für einfache Bastelarbeiten muss es nicht immer das teuerste Werkzeug sein!

1. Bau der Schalungsform

Im ersten Arbeitsgang habe ich die Schalungsform für die Tischplatte hergestellt. Als Schalungsmaterial habe ich hier beschichtete Spanplatten mit einer Materialstärke von 16 mm verwendet. 

 

Bei den beschichteten Spanplatten gibt es zwei Varianten, eine mit einer glatten Oberfläche und eine weiter Variante mit einer Perl-Oberfläche. Für eine spiegelglatte Oberfläche benötigst du die glatte Variante. 

 

Den Zuschnitt habe ich mit der Tischkreissäge durchgeführt. Wenn du keine entsprechende Säge besitzt oder dir die Zeit und den Aufwand sparen willst, kannst du den Zuschnitt auch millimetergenau beim Materialkauf im Baumarkt durchführen lassen.

Die Streifen für die seitliche Schalung habe ich auf einer Höhe von 8 mm vorgebohrt, dies entspricht der halben Plattenstärke. Durch die Bohrungen kannst du verhindern, dass du die Schrauben zu hoch ansetzt und dadurch die Lackoberfläche der Bodenplatte beschädigst. 

 

Mehr zu den Themen Schalungsmaterial und Schalungsbau erfährst du hier. 

Nachdem die Schalungsform dann komplett verschraubt ist, müssen die Stöße der Spanplatten mit einer Silikonfuge abgedichtet werden. Hierdurch lässt sich verhindern, dass später Wasser aus der Schalungsform austreten kann. Sollte Wasser auslaufen, besteht die Gefahr, dass der Zementleim an den undichten Stellen ausgewaschen wird und die Kanten dann später sandig und porös sein werden. 

 

Bei der Silikonfuge solltest du sehr sauber arbeiten, da sich Unebenheiten und Überstände später 1:1 auf dem Sichtbeton abzeichnen werden. 

 

Ich habe zum Abziehen der Fuge eine spezielle Kittkugel verwendet, mit dieser ist das Abziehen auch für Anfänger kein Problem. Die Überstände welche hierbei oberhalb und unterhalb der Fuge entstehen, lassen sich dann ganz einfach abziehen. Hierzu muss das Silikon ca. 30 Minuten angezogen haben. Es ist wichtig, dass du nicht zu lange wartest, da sich das Silikon sonst nicht mehr ganz so einfach entfernen lässt. 

 

Bevor du mit dem Betonieren beginnen kannst, muss die Silikonfuge ausreichend ausgehärtet und belastbar sein.  

Um zu verhindern, dass der Beton an der Oberfläche der Schalungsform haften bleibt, wird auf die gesamte Innenseite der Schalungsform ein Trennmittel aufgetragen.

 

Als Trennmittel verwende ich ein Industrieprodukt, welches speziell zur Herstellung von Sichtbeton geeignet ist. Theoretisch kannst du als Trennmittel auch Silikonspray oder Salatöl verwenden, hiermit wirst du aber Qualitätseinbußen beim Sichtbeton haben. Da es bei diesem Projekt darum geht, Sichtbeton in der höchsten Qualitätsstufe herzustellen, empfehle ich dir hier das von mir verwendete Mittel. 

 

Das Trennmittel wird lediglich als hauchdünner Film aufgetragen, Überstände müssen mit einem Lappen entfernt werden. Du solltest darauf achten, dass das Trennmittel gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche aufgetragen ist.  

2. Der Beton

Zum Betonieren der Tischplatte habe ich handelsüblichen Estrichbeton aus dem Baumarkt verwendet. Der Fertigmischung habe ich noch zusätzlich 5 Prozent Zement beigemischt. Eine zusätzliche Zugabe von Zement ist nicht unbedingt notwendig, viele Hersteller geben den Fertigmischungen aus Kostengründen aber nur die vorgeschriebene Mindestmenge an Zement bei. 

 

Zudem habe ich dem Beton zur einfacheren Verarbeitung noch ein Fließmittel und als zusätzliche Armierung Fasern beigemischt.

 

Bei den meisten hochwertigeren Fertigmischungen kann man davon ausgehen, dass der Zementanteil etwa bei einem Drittel der Gesamtmenge liegt. Bei einem 30 kg Sack wären dies dann etwa 10 kg Zement.

 

Die benötigte Wassermenge ist dem Datenblatt der verwendeten Fertigmischung zu entnehmen, bei den meisten Herstellern liegt diese bei 4 Litern pro 30 kg.

 

Den vorgegebenen Wasserzementwert solltest du nicht überschreiten, da hierdurch die Qualität und Belastbarkeit des Betons herabgesetzt wird. 

 

Bei der Arbeit mit Beton gibt es einige Sicherheitshinweise, welche du beachten solltest, welche das sind, erfährst du hier.

 

Informationen zum Anmischen von Beton findest du hier. 

Nachdem du den Beton dann ordentlich angemischt hast, wird die erst Schicht in die Schalungsform eingebracht. Da später noch eine Armierung benötigt wird, solltest du auf jeden Fall mindesten 10 mm bis zur Oberkante der Schalung frei lassen.

 

Beim Betonieren solltest du immer an einer Seite beginnen und dich dann zur gegenüberliegenden Seite vorarbeiten. 

Nachdem sich dann die erste Schicht Beton in der Schalungsform befindet, muss diese verdichtet werden. Im Beton befinden sich aktuell noch viele kleine Hohlräume in welchen Luft eingeschlossen ist, diese Hohlräume werden durch die Verdichtung geschlossen. Die eingeschlossene Luft dringt dann als Luftblase an die Oberfläche. 

 

Bei einer Unzureichenden Verdichtung wird deine Tischplatte später viele unschöne Lufteinschlüsse (sog. Lunkern) aufweisen.

 

Eine Verdichtung des Betons erreichst du durch leichte Vibration an der Schalungsform. Was es bei der Verdichtung zu beachten gibt, zeige ich dir hier. 

Die Tischplatte braucht natürlich auch noch eine Armierung, ich habe hierfür ein Armierungsgewebe verwendet. 

 

Das Gewebe solltest du so zurechtschneiden, dass dieses rundum ca. 1,5 cm kleiner ist als die Tischplatte, so kannst du verhindern, dass dieses an der Schalungsform anliegt und später auf der Oberfläche sichtbar wird.  

 

Entsprechendes Gewebe erhältst du beim Baustoffgroßhändler auch als Meterware, dann brauchst dir keine komplette Rolle zu kaufen. Das Gewebe gibt es in verschiedenen Belastungsstärken.

 

Mehr Infos zum Thema Armierungen findest du hier.

Nachdem die Schalungsform bis zur Oberkante mit Beton aufgefüllt ist, muss der Beton bei normaler Raumtemperatur ca. 48 Stunden aushärten. 

 

Wie ihr sehen könnt, habe ich die Oberfläche des Betons bis zum Ausschalen mit einer Kunststofffolie abgedeckt. Die Folie verhindert, dass das im Beton enthaltene Wasser, welches zum Abbinden benötigt wird, über die Oberfläche verdunstet. Der Beton härtet hierdurch langsamer, aber dafür auch deutlich härter aus.  

Meine Tischplatte aus Beton habe ich nach ca. 48 Stunden ausgeschalt, die Oberfläche ist komplett glatt, hat keine Lufteinschlüsse und eine einheitliche Farbe.  

 

Sollten sich auf deiner Oberfläche weiße wolkenförmige Flecken befinden, wird es sich hierbei wahrscheinlich um Kalkausblühungen handeln. Die Flecken lassen sich in der Regel relativ einfach mit einem Poliervlies entfernen. Das Poliervlies hat den Vorteil, dass es im Gegensatz zu Schleifpapier keine Kratzer auf dem Sichtbeton hinterlässt. Ein entsprechendes Vlies habe ich dir oben in der Werkzeugliste verlinkt.  

3. Die Versiegelung

Zur Versiegelung von Beton gibt es grundsätzlich mehrere verschiedene Möglichkeiten, mit entsprechenden Vor- und Nachteilen. 

 

Da ich bei meinem Tisch die ursprüngliche Optik des Betons erhalten wollte, habe ich die Tischplatte mit einer Kombination aus Imprägnierung und Wachs versiegelt. Wichtig zu wissen bei dieser Versiegelung ist, dass diese nur schmutzhemmend und nicht komplett schmutzabweisend ist. 

 

Wie ich bei der Versiegelung vorgegangen bin, erfährst du hier.

4. Das Tischgestell

Das Tischgestell habe ich mir von einem Schlosser schweißen lassen, es wurde aus rohem Baustahl hergestellt und muss daher noch versiegelt werden. 

 

Bevor ich mit der Versiegelung beginnen konnte, habe ich zuerst die schwarze Zunderschicht auf der Oberfläche entfernt. Ich habe hierzu einen Winkelschleifer verwendet.

 

Nachdem das komplette Tischgestell abgeschliffen war, habe ich die Oberfläche des Metalls mit Aceton entfettet. Im Anschluss daran habe ich einen seidenmatten Klarlack aufgesprüht. 

 

Alternativ zum Baustahl kann das Gestell natürlich auch aus Edelstahl hergestellt werden, dann sind keine weiteren Arbeiten nötig. Edelstahl ist allerdings fast doppelt so teuer wie normaler Stahl. 

Hier habe ich noch ein Foto von dem fertigen Tisch. 

In unserem Grey Element Onlineshop findest du alle Materialien die du zur Umsetzung deines Beton-Projekts benötigst, zudem kannst du durch einen Einkauf meine Arbeit aktiv unterstützen.

 

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem nächsten Projekt!