Ein modernes Waschbecken aus Beton selber bauen - DIY -

DIY Betonmöbel

Bauanleitung

Das vorgestellte Betonwaschbecken hat die Maße 60 x 35 x 11 cm (L/B/H). Die Maße können ganz einfach auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Schwierigkeitsgrad: für Fortgeschrittene

Herstellungsdauer: ca. 8 Stunden

Benötigte Materialien: 

 

- beschichtete Spanplatten 16 mm

- MDF-Platte 16 mm und 8 mm

- Holzschrauben

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- MDF-Spachtelmasse

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- Sanitär-Silikon

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- Estrichgitter

- 1 Abflussrohr für Waschbecken

- 1 Gummidichtung

- Trennmittel

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- Estrichbeton

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- Armierungsfasern

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- 2K Epoxidharz

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- Betonimprägnierung

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- Wachs

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Benötigte Werkzeuge:

 

- Akkuschrauber

- Bleistift

- Lineal

- Druckluftnagler 

- Silikonpistole

- Holzsäge

- Malerspachtel

- Excenterschleifer

- Schleifpapier 240er Körnung

- Stemmeisen

- Hammer

- Lackierroller

 


Die Produktlinks von Amazon sollen die einzelnen Materialien darstellen. Vor dem Kauf lohnt sich  ein Vergleich, insbesondere der Betonestrich und der Zement sind im Baumarkt  wesentlich günstiger erhältlich!

1. Herstellung der Schalungsform

Im ersten Arbeitsschritt muss die Schalungsform für das Waschbecken hergestellt werden. Für das Waschbecken wird ein äußeres und ein inneres Schalungselement benötigt.

 

Für die beiden Schalungselemente benötigst du Schalungsholz mit den nachfolgend genannten Maßen.

 

Innere Schalung:

Für die innere Schalung habe ich MDF-Platten mit einer Materialstärke von 16 mm verwendet.

 

1x  53 x 28 cm

2x  53 x 5 cm

2x  24,8 x 5 cm

 

2x 53 x 28 cm (MDF-Platte 8 mm stark)

 

Äußere Schalung:

Das äußere Schalungselement wurde aus beschichteten Spanplatten mit einer Materialstärke von ebenfalls 16 mm hergestellt.

 

1x  63,2 x 38,2 cm

2x  63,2 x 11 cm

2x  35    x  11 cm

 

Einen Überblick über die gängigsten Schalungsmaterialien bei der Herstellung von Betonmöbeln erhältst du hier.

 

Herstellung der inneren Schalungsform:

 

Zur Montage der Schalungsform habe ich einen Druckluftnagler verwendet, alternativ kannst du hier auch Nägel oder Schrauben verwenden. Bei der Verwendung eines Naglers ist der spätere Arbeitsaufwand beim Spachteln wesentlich geringer.

Die innere Schalung benötigt eine Gefälle zur Mitte hin, wo sich später der Ablauf befinden wird, dies ist zwingend notwendig, da das Wasser sonst auf der geraden Fläche stehen bleiben würde und nicht abfließt.

 

Für das Gefälle hab ich mir eine 11 x 11 cm große Platte aus Sperrholz mit einer Materialstärke von 4 mm zurechtgeschnitten.

Bei meinem nächsten Waschbecken würde ich die Steigung aber auf ca. 8 mm erhöhen, weil das Wasser hierdurch besser und schneller abläuft.

 

Auf dem Boden der inneren Schalungsform sowie auf der Sperrholzplatte habe ich mir die Diagonalen und die Mittellinien angezeichnet, so kann die Sperrholzplatte für das Gefälle ganz einfach mittig ausgerichtet und fixiert werden.

Um ein Gefälle zur Mitte hin zu erhalten, habe ich jetzt die 8 mm starken MDF-Platten wie auf dem Bild ersichtlich zurechtgeschnitten und auf der Oberseite der inneren Schalung befestigt. Die quadratische Platte in der Mitte hat die Maße 8 x 8 cm.

So sieht das fertig montierte Schalungselement aus. Das Wasser wird jetzt von allen Seiten hin zur Mitte abfließen. Wie schon gesagt, würde ich die Steigung auf 8 mm erhöhen.

Da die Oberfläche der Schalungsform später komplett glatt sein muss, habe ich die Übergänge und die Stöße mit MDF-Spachtelmasse grob verspachtelt.

 

Die von mir verwendete Spachtelmasse hat eine Trockenzeit von etwa einer Stunde.

Nachdem die Spachtelmasse ausgehärtet ist, kann diese mit einem Excenterschleifer und einem Schleifpapier mit 240er Körnung nachgeschliffen werden. Die Oberflähe muss nach dem Schleifen komplett glatt sein, hier solltest du sehr sorgfältig arbeiten, da sich später jede Unebenheit auf der Sichtbetonoberfläche abzeichnen wird.

Nach dem Feinschliff habe ich auf die Oberfläche eine Beschichtung aus 2K Epoxidharz aufgetragen, dies sorgt dafür, dass der Schalungsform wasserdicht und die Oberfläche extrem glatt wird, ggf. muss hier nach dem Trocknen noch eine zweite Schicht aufgetragen werden.

Das fertig lackierte Schalungselement sieht dann so aus.

Herstellung der äußeren Schalungsform:

 

Die äußere Schalungsform ist in der Herstellung sehr einfach, hier handelt es sich eigentlich nur um einen "Trog" mit den späteren Außenmaßen des Waschbeckens.

Um das innere Schalungselement mit der äußeren Schalung verschrauben zu können, muss die innere Schalung mittig ausgerichtet werden, bei mir ergibt sich hier jeweils ein Seitenabstand von 35 mm.

 

Die Umrisse der inneren Schalung habe ich auf dem Boden der äußeren Schalung angezeichnet.

Im Anschluss daran habe ich die Löcher für die spätere Montage vorgebohrt.

An den Stößen der Spanplatten muss eine Silikonfuge angebracht werden.

 

Es ist sehr wichtig, dass später kein Wasser aus der Schalungsform austreten kann, weil es sonst an den Austrittsstellen zu Auswaschungen des Zementleimes kommen kann und die Kanten dadurch später porös und sandig sein können.

 

Durch die Silikonfuge werden zudem die Kanten an den Ecken leicht abgerundet, so dass diese beim Ausschalen nicht so leicht brechen können.

 

Die Fuge sollte sauber ausgeführt werden, Unebenheiten zeichnen sich später auf der Sichtbetonfläche ab.

 

Bevor du mit dem Betongießen beginnen kannst, muss die Silikonfuge ausreichend trocken sein, unabhängig vom verwendeten Produkt empfehle ich bei normaler Raumtemperatur eine Wartezeit von mindestens 3 Stunden, dann ist das Silikon in der Regel ausreichend belastbar.

2. Die Armierung

Zur Armierung des Waschbeckens habe ich Estrichgitter verwendet, das Gitter habe ich so zurechtgebogen, dass dieses an allen Seiten 1,5 cm größer ist als die innere Schalung, es darf später nicht an der Schalungsform anliegen.

 

Einen Überblick über verschiedene Armierungen in der Herstellung von Betonmöbeln erhältst du hier.

So wird das Armierungsgitter später in die Schalungsform eingelegt.

An der Stelle wo sich der Ablauf befinden wird, muss eine Aussparung im Gitter vorgesehen werden.

Zur Schalung des Ablaufs habe ich mir ein Anschlusset für Waschbecken und eine Gummidichtung besorgt. Bei den Gummidichtungen gibt es verschiedene Ausführung, du musst dich hier nach deinem späteren Abfluss richten.

 

Bei dem Abflussrohr habe ich das vordere Gewinde mit einer Bügelsäge abgesägt, so dass die Dichtung bündig am Rohr anliegt.

Im Anschluss daran wird das Rohr mit der Dichtung auf die Mitte der Schalung aufgeklebt, ich habe hierzu Silikon verwendet.

Die fertige Schalungsform sollte dann so aussehen.

Bevor mit dem Betonieren begonnen werden kann, muss die komplette Innenseite der Schalung mit einem Trennmittel eingerieben werden.

 

Wenn du nicht im Besitz eines industriellen Trennmittels bist, kannst du hier auch einfaches Fett, Silikonspray oder sogar Salatöl verwenden.

 

Durch das Trennmittel wird wie der Name schon sagt, eine wasserabweisende Trennschicht zwischen dem Beton und der Schalung aufgebaut. Der Beton geht hierdurch keine Verbindung mit der Schalung ein und lässt sich wesentlich einfacher ausschalen.

 

Das Trennmittel sollte nur als hauchdünner Film mit einem Pinsel oder Tuch aufgetragen werden. Eine zu hohe Dosierung oder Fehlstellen können sich später fleckig auf dem Sichtbeton abzeichnen.

3. Das Betonieren

Für das Betonwaschbecken habe ich handelsüblichen Estrichbeton mit einer Maximalkorngröße von 8 mm verwendet. Die Fertigmischungen erhältst du als Sackware in jedem Baumarkt.

 

Der Fertigmischung habe ich noch Glasfasern und ein Hochleistungsfliesmittel zugegeben.

 

Bei der Arbeit mit Beton gibt es einige Sicherheitshinweise, welche du beachten solltest.

 

Welche Möglichkeiten es zum Mischen von Beton gibt, zeige ich dir hier.

Wenn der Beton gut durchgemischt ist, wird dieser langsam in die Schalungsform gegeben.

Aktuell befinden sich im Beton noch kleine Hohlräume und Blasen, in welchen Luft eingeschlossen ist, diese Hohlräume müssen durch die Verdichtung des Betons geschlossen werden. 

 

Die Verdichtung erreichst du durch leichtes Rütteln, bzw. leichtes Abklopfen der Schalungsform. Durch die Verdichtung und die dadurch entweichende Luft bilden sich auf der Betonoberfläche kleine Luftblasen, sobald keine Luftblasen mehr aufsteigen ist die Verdichtung abgeschlossen. 

 

Was es bei der Verdichtung von Beton zu beachten gibt, zeige ich dir hier.

Wenn die Schalungsform bis ca. drei cm unter dem oberen Rand gefüllt ist, wird das Armierungsgitter in die Form eingelegt, danach kann die Form bis zur Oberkante mit Beton aufgefüllt werden.

Der Beton muss jetzt für ca. 48 Stunden aushärten, dann kann mit dem Ausschalen begonnen werden. Die Aushärtedauer ist hauptsächlich von der Raumtemperatur abhängig.

Die innere Schalungsform ist nicht ganz so einfach zu entfernen wie die äußere Schalaung, da diese fest im Beton verkeilt ist.

 

Ich habe hierzu ein Stemmeisen verwendet. Die MDF-Platte lässt sich hiermit relativ einfach Schicht für Schicht abtragen.

 

Du solltest hier sehr vorsichtig vorgehen, so dass die Betonoberfläche durch das Stemmeisen nicht beschädigt wird.

Mein fertig ausgeschaltes Betonwaschbecken sieht jetzt so aus.

 

Wenn deine Oberfläche viele unschöne Luftblasen (Lunkern) aufweist, kannst du diese durch eine sog. Betonkosmetik nachbearbeiten, wie das funktioniert, erfährst du hier.

wie oben bereits erwähnt, hat das Abflussrohr den gleichen Durchmesser wie der Abfluss. Durch den leichten Materialschwund beim Aushärten, musste ich hier noch etwas mit einem Schleifaufsatz nacharbeiten.

Hier habe ich ein Foto von dem fertigen Waschbecken.

 

Den Beton habe ich mit 2K Epoxidharz versiegelt, ich habe hier zwei Schichten aufgetragen. Durch die Versiegelung mit Epoxidharz wird die Oberflächhe komplett schmutzressistent und wasserabweisend.

 

Wenn du die natürliche Betonoptik erhalten willst, kannst du das Waschbecken auch mit einer Kombination aus Imprägnierung und Wachs behandeln, diese Versiegelung ist dann aber nur schmutzhemmend und muss gelegentlich aufgefrischt werden. 

 

Am Ende der DIY-Anleitung findest du noch ein YouTube-Video, in welchem du die einzelnen Arbeitsschritte nochmals nachverfolgen kannst.

 

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Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt!

 

Über ein Foto von deinem fertigen Ergebnis unten in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen.

 

Die Anleitung darf gerne mit Freunden geteilt werden.

 

Für Fragen und Anregungen kannst du dich gerne persönlich an mich wenden.

 

Dein nächstes DIY-Projekt kommt bald, also einfach dran bleiben!

 

Weil selber machen einfach mehr Spaß macht als selber kaufen....