Einen Epoxidharztisch ganz einfach selber bauen

In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie ich einen modernen Tisch aus Epoxidharz und Olivenholz gebaut habe. 

Die Produktlinks von Amazon sollen die einzelnen Materialien darstellen. Vor dem Kauf lohnt sich immer ein ein Vergleich.  Für einfache Bastelarbeiten muss es nicht immer das teuerste Werkzeug sein!

Für meinen Epoxidharztisch habe ich mir zwei Olivenholz-Bohlen mit Baumkante und einer ausgefallenen Form besorgt. Die Bohlen haben eine Materialstärke von 40 mm.

Du kannst hier natürlich auch alle anderen Holzarten verwenden, wichtig ist bei der Auswahl des Holzes nur, dass es trocken ist, die Restfeuchte sollte unter 10 Prozent liegen.

Die Holzbohlen habe ich dann so ausgerichtet, dass es optisch ein harmonisches Bild ergibt, als Hilfe habe ich mir einen Holzrahmen mit den Maßen meiner Tischplatte (80 x 80 cm) zusammengeschraubt.

Danach habe ich die Holzbohlen mit der Handkreissäge zugeschnitten, durch die Führungsschiene lässt sich gewährleisten, dass der Schnitt auch wirklich gerade wird.

Die Baumrinde und die losen Teile habe ich mit einem Stemmeisen und einer Drahtbürste entfernt.

Im Anschluss daran habe ich die Oberfläche des Olivenholzes mit dem Exzenterschleifer und einer 80er Körnung grob geschliffen. Der Feinschliff erfolgt dann später.

Im nächsten Schritt wird das Holz zum Gießen vorbereitet, ich habe mir hierzu eine kleine Menge Epoxidharz angemischt und auf die von Staub gereinigte Oberfläche aufgetragen. 

Es werden hier lediglich die Flächen behandelt, welchen später auch mit Epoxidharz vergossen werden. 

Durch das aufgetragene Epoxidharz werden Holzporen und Lufteinschlüsse im Holz versiegelt, die eingeschlossene Luft kann so nicht mehr aus dem Holz austreten. Dadurch lassen sich unschöne Lufteinschlüsse im Epoxidharz verhindern.   

Das Epoxidharz habe ich über Nacht aushärten lassen.

Zum Auftragen habe ich einen Silikonpinsel verwendet, diesen kann man nach der Arbeit wiederverwenden. Das Epoxidharz lässt man antrocknen, danach lässt es sich wieder ganz einfach und vollständig vom Pinsel entfernen.

Zum Gießen der Tischplatte wird eine Gussform mit den späteren Maßen der Tischplatte benötigt. Zur Herstellung der Form habe ich beschichteten Spanplatten mit einer Materialstärke von 16 mm verwendet. Die Oberfläche habe ich mit einem Klebeband zur Epoxidharzverarbeitung abgeklebt, hierdurch wird verhindert, dass das Epoxidharz und die Spanplatte eine Verbindung eingehen. Die Tischplatte lässt sich dadurch später wieder ganz einfach ausschalen.

Bei der Herstellung der Gussform solltest du sehr sorgfältig arbeiten, es ist extrem wichtig, dass die Form komplett wasserdicht ist. Ich habe hierzu an den inneren Stößen der Form noch eine ganz feine Silikonfuge angebracht. Die Stöße an der Unterseite habe ich nochmals zusätzlich mit Klebeband abgeklebt. 

Bereits eine kleine undichte Stelle in der Gussform kann später fatale Folgen haben. Das Harz Epoxidharz ist so flüssig wie Wasser und würde daher aus der Form auslaufen. Eine undichte Stelle im Nachhinein nochmals auszubessern ist auch nicht ganz einfach, weil Silikon oder Klebeband auf frischem Epoxidharz nicht mehr richtig haften.

Die zugeschnittenen Holzbohlen hab ich passend in die Gießform gelegt und mit Schraubzwingen fixiert, hierdurch lässt sich verhindern, dass das Holz beim Gießen aufschwimmt. Jetzt kann mit dem Anmischen des Epoxidharzes begonnen werden.

Zum Gießen der Tischplatte habe ich ein hochwertiges Epoxidharz der Marke Epoxid1 verwendet. Da meine Tischplatte eine Höhe von 4,5 cm hat, habe ich mich hier für das Allrounder entschieden, hiermit lassen sich Gusshöhen von 2 - 4 cm Höhe in einem Guss umsetzen.

Den Onlineshop von Epoxid1 findet ihr hier.

Das hier verwendete Epoxidharz von Epoxid1 wird in einem Verhältnis von 100 : 40 angemischt, dies bedeutet, dass bezogen auf das Gewicht 100 Teile Harz mit 40 Teilen Härter miteinander gemischt werden müssen. 

Die benötigte Menge an Härter lässt sich ganz einfach ausrechnen, du musst hier lediglich die Menge deines Harzes mit 0,4 multiplizieren, dann erhältst du die Menge die an Härter zugegeben werden muss. 

Die beiden Komponenten müssen ordentlich gemischt werden, für größere Mengen empfiehlt sich die Verwendung eines Rührquirls.

Das Epoxidharz habe ich mit einer speziellen Farbpaste schwarz eingefärbt.  

Das angemischte Epoxidharz sollte vor dem Gießen nochmals umgetopft werden, dadurch lässt sich verhindern, dass sich ungleichmäßig gemischte Komponenten am Boden des Mischbehälters absetzen.

Das angemischte Epoxidharz wird dann in die Schalungsform gegeben.

Da die Temperaturen bei der Herstellung des Epoxidharztisches sehr hochsommerlich waren und hier eine nicht geringe Menge an Epoxidharz zu verarbeiten war, habe ich mich dazu entschlossen, die mögliche Gusshöhe von 5 cm nicht auszureiten und die Tischplatte in zwei Durchgängen zu gießen. Ich wollte hier kein Risiko eingehen, dass das Harz aufgrund der großen Menge und den hohen Temperaturen aufkocht und dadurch unbrauchbar wird.

Zum Auffüllen der Holzrisse habe ich eine Einwegpipette verwendet, hier muss man meistens mehrfach Harz nachfüllen, da dieses in die Risse läuft und auch vom Holz aufgenommen wird. 

Nachdem das Harz dann mehrere Stunden angezogen hatte, habe ich mit dem zweiten Guss weitergemacht. Den richtigen Zeitpunkt hierfür erkennt man daran, wenn das Epoxidharz bei einer Berührung leichte Fäden zieht. So lässt sich dann auch gewährleisten, dass die beiden Harzschichten eine optimale Verbindung ohne einen sichtbaren Übergang eingehen. 

Die Gießform wird jetzt bis zur Oberkante des Holzes aufgefüllt. Um zu verhindern, dass das Harz großflächig überläuft habe ich rundum eine Silikonnaht als Höhenbegrenzung gezogen.

Das Epoxidharz habe ich eine Woche lang aushärten lassen, dann habe ich die Tischplatte ausgeschalt und mit dem Grobschliff begonnen. 

Beim Grobschliff wird das überschüssige Epoxidharz auf der Oberfläche der Tischplatte entfernt. Zum Schleifen habe ich hier ein grobes Schleifpapier mit einer 80er Körnung verwendet.

Für den Grobschliff empfehle ich dir einen leistungsstarken Exzenterschleifer oder Bandschleifer, da das Harz doch ziemlich hart ist.

Die Kanten der Tischplatte habe ich mit der Oberfräse und einem Fräser für Rundungen leicht abgerundet. 

Danach ging es dann mit dem Feinschliff der Oberfläche weiter. 

Ich habe hier in mehreren Durchgängen gearbeitet und mit Körnungen von 120 - 1500 geschliffen. 

Beim Feinschliff ist es wichtig, dass man die Oberfläche vollflächig und mit gleichmäßigem Druck schleif, nur so erhält man später eine komplett glatte und gleichmäßige Oberfläche. 

Zwischen den einzelnen Schleifgängen sollte beim Wechsel der Schleifkörnung zunächst die gesamte Oberfläche der Tischplatte vom Schleifstaub gesäubert werden, mit den im Feinstaub enthaltenen Körnungen würde man sich sonst wieder Kratzer in die Oberfläche schleifen. 

Wenn sich am Ende des Feinschliffs noch feine Mikrokratzer auf dem Epoxidharz befinden, kannst du die Oberfläche noch mit einer Politurpaste auf Hochglanz polieren. Politurpasten für Epoxidharz findest du ebenfalls im Shop von Epoxid1. 

Nachdem ich mit dem Feinschliff fertig war, habe ich die Oberfläche meines Epoxidharztisches mit einem Hartwachsöl versiegelt und aufpoliert. Durch das Öl kommt die Farbe und die einzigartige Maserung des Olivenholzes perfekt zur Geltung. In Kombination mit dem schwarzen Epoxidharz entsteht hier meiner Meinung nach ein perfekter Kontrast. 

Die Oberfläche des Holzes hätte man auch mit klarem Epoxidharz versiegeln können, mir persönlich gefällt die geölte Variante jedoch besser.  

Hier siehst du meinen fertigen Epoxidharztisch, das Tischgestell habe ich aus schwarzem Stahlrohr geweißt und mit schwarzem Sprühlack lackiert.