Ein Servierbrett / Schneidebrett selber bauen

In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie ich mir ein modernes Servierbrett aus einem Holzbrett und Epoxidharz ganz einfach selber gebaut habe.

Schwierigkeitsgrad: einfach, auch für Anfänger geeignet

Zeitaufwand: ca. 4 Stunden

Die Produktlinks von Amazon sollen die einzelnen Materialien darstellen. Vor dem Kauf lohnt sich immer ein ein Vergleich.  Für einfache Bastelarbeiten muss es nicht immer das teuerste Werkzeug sein!

Für das Servierbrett habe ich ein Reststück von einer Nussbaum-Diele mit Baumkante verwendet, das Holzbrett hab ich mir mit der Kappsäge auf die gewünschte Länge geschnitten. Für den Zuschnitt kannst du auch eine Stichsäge oder eine Handsäge verwenden, allerdings musst du hier dann sehr genau arbeiten. 

Du kannst für dein Servierbrett natürlich auch alle anderen Holzarten verwenden, das macht keinen Unterschied.

Die Baumkante habe ich vor dem Gießen mit einer dünnen Schicht Epoxidharz beschichtet, so lassen sich später Luftblasen im Epoxidharz verhindern. Im Holz befinden sich winzige Poren, in welchen Luft eingeschlossen ist, diese Luft würde später langsam im Epoxidharz entweichen und Luftblasen bilden. Durch die Vorbehandlung werden die Poren bereits vor dem Gießen geschlossen. 

Zum Einstreichen habe ich einen Latexpinsel verwendet, dieser kann nach der Verwendung ganz einfach wieder gereinigt werden. 

Zur Herstellung der Gießform für das Epoxidharz habe ich beschichtete Spanplatten mit einer Materialstärke von 16 mm verwendet, du kannst hier natürlich auch andere Holzplatten verwenden, wichtig ist nur, dass das Holz eine glatte Oberfläche hat. 

Die Gießform muss innen exakt die gleiche Länge wie das Holzbrett haben, sodass dieses später passgenau sitzt.

Um zu verhindern, dass das Harz eine Verbindung mit der Gießform eingeht, habe  ich die komplette Innenseite der Form mit speziellem Klebeband für die Epoxidharzverarbeitung abgeklebt.

Du kannst hier auch einfaches Kunststoff-Paketklebeband verwenden, dies funktioniert auch und ist zudem noch günstiger. 

Die Gießform muss komplett wasserdicht sein, da das Epoxidharz sonst auslaufen kann, ich habe hierzu die Stöße an der Unterseite nochmals zusätzlich abgeklebt.

Das Holzbrett wird dann in die Gießform eingepasst und mit Schraubzwingen fixiert, sodass dieses im Harz nicht aufschwimmen kann. Zur Fixierung habe ich mehrere Schraubzwingen verwendet. 

Oberhalb der Baumkante habe ich einen Streifen Silikon aufgebracht, dieser soll verhindern, dass das Epoxidharz später auf das Holzbrett laufen kann. 

Es ist wichtig, dass das Harz etwas höher als die Baumkante aufgetragen wird, so kann es später einfacher plan geschliffen werden. 

Zum Gießen habe ich das B20 Jewelcast von Dipon verwendet, das Epoxidharz hat eine maximale Gießhöhe von 20 mm, es zeichnet sich durch eine hohe Klarheit und einen guten UV-Schutz aus, zudem vergilbt das Harz nicht und zieht schnell an. 

Bei dem Epoxidharz handelt es sich um ein Zwei-Komponenten-System, bestehend aus Harz und Härter. Die beiden Komponenten werden im Verhältnis 2:1 miteinander vermischt. Das Mischungsverhältnis muss genau passen, da das Harz sonst evtl. nicht richtig aushärten wird. 

Ich habe mein Epoxidharz noch mit schwarzer Farbe gefärbt, hier sind natürlich unzählige Farben und Effekte möglich. 

Bei der Arbeit mit Epoxidharz gibt es einige Sicherheitshinweise welche du im eigenen Interesse beachten solltest. 

Das angemischte Epoxidharz wird dann langsam in die Schalungsform gegeben. Um Luftblasen zu reduzieren, solltest du den Becher möglichst tief ansetzen. 

Nach etwa zwei bis drei Tagen ist das Epoxidharz soweit ausgehärtet, dass mit dem Ausschalen begonnen werden kann. Seine endgültige Härte erreicht das Harz dann nach etwa einer Woche. 

Nachdem das Harz ausgehärtet ist, kann mit dem Grobschliff begonnen werden, ich habe hierzu den Excenterschleifer mit einem Schleifpapier mit 80er Körnung verwendet, danach ging es dann mit den Körnungen 120, 180, 240 weiter. 

Mit dem Excenterschleifer lässt sich das überschüssige Harz sehr einfach entfernen. Der Grobschliff kann auch mit der Hand erfolgen, dies ist jedoch sehr arbeitsaufwendig.  

Auf dem Servierbrett habe ich noch zwei runde Aussparungen eingefräst, in welchen später Gläser abgestellt werden können. Für die Umrisse habe ich die Lochfräse verwendet, danach habe ich grob mit einem Forstnerbohrer vorgearbeitet. 

Für die Rundungen und die Kanten habe ich dann die Oberfräse verwendet, hiermit lässt sich millimetergenau arbeiten. 

Danach ging es dann mit dem Feinschliff weiter, ich habe hierzu Nassschleifpapier mit Körnungen von 800 - 3000 verwendet, diese habe ich dann der Reihe nach durchgeschliffen. 

Ich habe das Schleifpapier ca. 5 Minuten vor der Verwendung in Wasser eingelegt, bis sich das Papier von selbst gerollt hat, hierdurch lässt sich dann verhindern, dass sich das Schleifpapier zu schnell mit dem Schleifstaub zusetzt. 

Die Oberfläche wird mit einer Körnung so lange geschliffen, bis die Oberfläche keinen Widerstand mehr bietet und das Papier nur noch auf dem Wasser über die Oberfläche gleitet. Wenn dies der Fall ist, kann mit der nächst höheren Körnung begonnen werden.  

Als Finish habe ich dann noch eine spezielle Polierpaste auf das Epoxidharz aufgetragen und mit einem Mikrofasertuch eingerieben, hierdurch lassen sich auch mikroskopisch kleine Kratzer auf der Oberfläche aufpolieren.

Mehr Infos zum Thema Schleifen von Epoxidharz findest du hier.

Den Boden der beiden Aussparungen habe ich ebenfalls mit einer dünnen Schicht Epoxidharz ausgegossen.

Die Holzoberfläche habe ich mit einem Hartöl versiegelt. Das Öl schützt die Oberfläche vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen, zudem kommt hierdurch die natürliche Maserung und die Farbe des Nussbaum-Holzes sehr schön zur Geltung. 

Das Öl muss dann ca. drei Tage aushärten, dann ist die Oberfläche belastbar. Das Öl selbst ist lebensmittelecht und daher unbedenklich. 

Hier siehst du ein Foto von dem fertigen Servierbrett, ich habe zusätzlich noch zwei Tragegriffe aus Edelstahl montiert. 

Insgesamt ein schönes und gelungenes Projekt würde ich sagen. 

Am Anfang der DIY-Anleitung findest du noch ein YouTube-Video, in welchem du die einzelnen Arbeitsschritte nochmals nachverfolgen kannst.

Wenn dir meine Videos gefallen und du zukünftig keines meiner Projekte mehr verpassen willst, abonniere einfach kostenlos meinen YouTube-Kanal, du wirst dann immer automatisch über neue Projekte informiert. Ich freue mich über jeden neuen Zuschauer!

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt.

Die Anleitung darf gerne mit Freunden geteilt werden.

Wenn du meine Projekte und meinen Blog finanziell unterstützen willst, kannst du mir über den Spenden-Button auf der Startseite gerne einen kleinen Betrag in die Kaffeekasse werfen.

Mein nächstes DIY-Projekt kommt bald, also einfach dran bleiben!

Weil selber machen einfach mehr Spaß macht als selber kaufen...