Da die Beton-Fertigteile für entsprechende Ablaufrinnen / Schlitzrinnen mit den dazugehörigen Verbindungsmuffen doch ehr teuer sind, habe ich mir überlegt, wie man eine Ablaufrinne aus Beton zu einem deutlich günstigeren Preis selber bauen kann.
Dabei herausgekommen ist dieser Prototyp.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie ich die Ablaufrinne aus Beton gebaut habe.
Verwendete Materialien:
- Spanplatten 16mm
- 110er KG-Rohr
- Styrodur 20mm
- Estrichbeton
Verwendetes Werkzeug:
- Tischkreissäge
- Akkuschrauber
- Kreisschneider
- Stichsäge
- Handmischer
Die Produktlinks von Amazon sollen die einzelnen Materialien darstellen. Vor dem Kauf lohnt sich immer ein ein Vergleich. Für einfache Bastelarbeiten muss es nicht immer das teuerste Werkzeug sein!
Zur Herstellung der Schalung für die Ablaufrinne aus Beton habe ich beschichtete Spanplatten mit einer Materialstärke von 16 mm verwendet, entsprechendes Plattenmaterial erhältst du in jedem Baumarkt. Wenn du keine Tischkreissäge besitzt, kannst du dir die Platten dort auch gleich auf die benötigten Maße zuschneiden lassen.
Die Maße meiner Ablaufrinne betragen 100 x 16 x 16 cm (L/B/H). Da der Praxistest aber gezeigt hat, dass die Betondeckung bei diesen Maßen doch sehr gering ist, würde ich die Wandstärken jeweils um etwa 2 cm erhöhen.
In die Ablaufrinnen wird ein 110er KG Rohr mit einbetoniert, dieses verbleibt später im Beton. Den Radius des KG-Rohres habe ich mir mit einem Kreisschneider passend ausgeschnitten.
Den ausgeschnittenen Kreis habe ich mit Holzschrauben mittig auf das hintere Schalungselement geschraubt, hierdurch wird das KG-Rohr später in der Schalungsform fixiert.
Die Ablaufrinne wird zwei Einlaufschlitze für das Regenwasser haben, diese habe ich mir zunächst auf dem KG-Rohr angezeichnet und dann mit der Stichsäge sauber ausgeschnitten.
Die Aussparungen für die Einlaufschlitze habe ich mir aus 20 mm starken Styrodur hergestellt, dieses lässt sich einfach zuschneiden und später auch wieder einfach aus dem Beton entfernen.
Damit das Wasser nicht über die Ablaufrinne, sondern in die Schlitze läuft, habe ich mir noch Aussparungen aus Acrylglas zugeschnitten, durch welche späte Vertiefungen auf der Oberfläche der Ablaufrinne entstehen. Die Aussparungen verlaufen genau parallel zu den Ablaufschlitzen, das ablaufende Regenwasser wird somit in die Schlitze geleitet.
Die Aussparungen habe ich aus Acrylglas mit einer Materialstärke von 5 mm hergestellt, hierzu kannst du auch dünnes Plattenmaterial aus Holz verwenden. Die Aussparungen habe ich auf der Tischkreissäge leicht konisch zugeschnitten, dadurch lassen sie sich später wieder einfacher ausschalen.
Auf die Oberfläche der Schalungsform habe ich dann noch ein Trennmittel aufgetragen, dadurch lässt sich das Betonteil später wieder ganz einfach ausschalen.
Zum Betonieren habe ich Estrichbeton aus dem Baumarkt verwendet, diesem habe ich zur Armierung Glasfasern und zur einfacheren Verarbeitung ein Fließmittel beigemischt.
Die Glasfasern stellen lediglich eine Mikroarmierung dar, wenn die Ablaufrinne höheren Belastungen standhalten soll, würde ich hier auf jeden Fall eine Stahlarmierung mit einbauen.
Den fertigen angemischten Beton habe ich in die Schalungsform gegeben und verdichtet.
Nach 24 Stunden habe ich die Ablaufrinne ausgeschalt. Seine Nennfestigkeit erreicht der Beton nach 28 Tagen.
Die Aussparung aus Styrodur lässt sich zur Not, falls sich diese im Beton verkeilt hat, auch mit Verdünnung entfernen. Da hierdurch giftige Dämpfe entstehen, solltest du diese Arbeit aber nur in gut belüfteten Räumen oder im Freien durchführen.
So sieht die fertige Ablaufrinne/Schlitzrinne aus. Die einzelnen Elemente lassen sich über die Dichtung und den Überstand des KG-Rohrs miteinander verbinden.
Da man diese Ablaufrinne nicht so einfach reinigen kann wie die Ausführungen mit Gitterrost, empfiehlt es sich an beiden Enden der Rinne einen Revisionsschacht mit Sandfang einzubauen.
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Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem nächsten Projekt!