Bei diesem Projekt habe ich mal wieder eine neu Verarbeitungstechnik und ein neues Produkt ausprobiert. Bei der sog. Betonoptik wird das Bauteil lediglich mit einer dünnen Schicht Beton überzogen. Optisch ist es von massiv gegossenen Betonteilen dann kaum zu unterscheiden.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du große Pflanzkübel für deinen Garten oder die Terrasse ganz einfach selber bauen kannst.
Benötigte Materialien:
- OSB-Platten 18 mm
- Holzschrauben
- Styrodur-Platten 20 mm
- PU-Lack
- Haftgrund
- Montagekleber
- Sanitärsilikon
- FUDS Betonspachtel
- Industrierollen
- Imprägnierung
Benötigte Werkzeuge:
- Handkreissäge
- Akkuschrauber
- Cuttermesser
- Farbroller
- Silikonpistole
- Pinsel
- Handrührer
- Malerspachtel
- Glättkelle
- Schleifpapier
Die Produktlinks von Amazon sollen die einzelnen Materialien darstellen. Vor dem Kauf lohnt sich ein Vergleich. Für einfache Bastelarbeiten muss es nicht immer das teuerste Werkzeug sein!
Den Korpus für den Pflanzkübel habe ich aus OSB-Platten mit einer Materialstärke von 18 mm hergestellt. Die Platten habe ich mir mit der Handkreissäge auf die benötigten Maße zugeschnitten.
Entsprechende OSB-Platten erhältst du in jedem Baumarkt oder beim Baustoffgroßhändler.
Wenn du keine Handkreissäge besitzt oder dir die Arbeit sparen willst, würde ich dir empfehlen, den Zuschnitt gleich beim Kauf im Baumarkt durchführen zu lassen.
Im nächsten Arbeitsgang habe ich die Platten dann mit Holzschrauben verschraubt.
Die komplette Innenseite des Pflanzkübels habe ich mit wasserfestem PU-Lack gestrichen, sodass das Holz später vor Feuchtigkeit geschützt ist. Im Nachhinein denke ich, dass ich auf diese Arbeit auch hätte verzichten können, da die Innenseite des Pflanzkübels noch komplett wasserdicht mit Styrodurplatten ausgekleidet wird. Aber sicher ist sicher.
Auf der Außenseite des Pflanzkübels habe ich einen speziellen Beton- Haftgrund aufgetragen. Die Grundierung wird im ausgehärteten Zustand extreme hart und durch den enthaltenen Quarzsand wird die Oberfläche extrem rau. Ein Haftgrund wird hier auf jeden Fall benötigt, da der aufgetragene Mörtel auf der glatten Oberfläche der OSB-Platten nicht haften kann.
Die Innenseite des Pflanzkübels habe ich komplett mit Styrodurplatten mit einer Materialstärke von 20 mm ausgekleidet, diese habe ich mit einem Cuttermesser auf die benötigten Maße zurecht geschnitten, noch einfacher geht es mit einer Tischkreissäge. Die Strodurplatten dienen zum einen als zusätzlicher Feuchtigkeisschutz und außerdem im Winter als Wärmeisolierung für die Pflanzenwurzeln.
Bei der Auskleidung solltest du sehr genau arbeiten, sodass die Platten dann auch bündig miteinander abschließen.
Die Stöße der Styrodurplatten habe ich dann noch mit einer Silikonfuge abgedichtet, somit sollte der Pflanzkübel dann komplett wasserdicht sein.
Auf der Oberseite habe ich Abdeckleisten aus OSB-Platten montiert, diese habe ich ebenfalls mit dem Haftgrund gestrichen.
Zur Beschichtung des Pflanzkübels habe ich den Mörtel Syscompound FUDS der Firma Consulta GmbH verwendet, hierbei handelt es sich um einen extrem haftfähigen Mörtel, welcher auch auf schwierigen Oberflächen haftet und schon ab einer Materialstärke von einem Millimeter wasserundurchlässig sein soll.
Das Produkt findet ihr unter www.syscompound.de
Bei dem Mörtel handelt es sich um eine Fertigmischung welcher nur noch Wasser zugegeben werden muss. Durch eine entsprechende Dosierung kann die gewünschte Konsistenz auf die eigenen Bedürfnisse eingestellt werden.
Zum Mischen des Mörtels habe ich einen Handrührer verwendet.
Bei der Arbeit mit Zementmörtel gibt es einige Sicherheitshinweise, welche du beachten solltest, welche das sind, erfährst du hier.
Der fertig gemischte Mörtel wird dann mit einer Spachtel oder mit einer Glättscheibe auf den Korpus aufgetragen. Die Schichtstärke beträgt hier ca. 2 mm.
Da der Mörtel bei warmen Temperaturen schnell anzieht, habe ich diesen zwischendurch immer wieder mit Wasser besprüht, hierdurch lässt sich die Verarbeitungsdauer erheblich verlängern.
Das Wasser solltest du lediglich als Spühnebel auftragen, ich habe hierzu eine Sprühflasche verwendet.
In den feuchten Mörtel habe ich dann ein leichtes Armierungsgewebe eingearbeitet, dies sorgt dafür, dass später auf der Oberfläche und insbesondere an den Kanten keine Spannungsrisse entstehen können.
Das Gewebe muss ganzflächig und im besten Fall leicht überlappend eingearbeitet werden.
Nachdem dann die erste Schicht Mörtel und das Armierungsgewebe auf den Korpus aufgebracht waren, habe ich den Mörtel etwa zwei Stunden anziehen lassen, sodass die Oberfläche nicht mehr "klebrig" war.
Im Anschluss daran habe ich die Oberfläche dann nochmals mit Wasser besprüht und eine zweite Schicht Mörtel aufgetragen. Dem Mörtel für die zweite Schicht habe ich etwas mehr Wasser zugegeben, sodass dieser von der Konsistenz her sehr dünnflüssig war. Mit diesem Mörtel habe ich dann den sog. Glattstrich durchgeführt.
Bei der Arbeit habe ich festgestellt, dass sich der dünnflüssige Mörtel wesentlich einfacher verarbeiten lässt als sie zähe Konsistenz, welche ich im ersten Durchgang verwendet habe.
Die Kanten habe ich dann nochmals mit einem weichen, leicht feuchten Pinsel nachbearbeitet.
Danach habe ich den Mörtel dann für 24 Stunden aushärten lassen. In dieser Zeit habe ich den Beton noch mehrfach komplett befeuchtet, sodass der Beton langsamer abbindet, hierdurch lassen sich bei der Aushärtung auftretenden Spannungen im Mörtel abbauen und spätere Spannungsrisse verhindern.
Die Nachbearbeitung ist hier sehr wichtig, weil sonst vermehrt kleine Spannungsrisse auf der Oberfläche auftreten können.
Nach etwa 24 Stunden hat der Beton dann eine hellgraue Farbe angenommen, jetzt habe ich die Oberfläche und die Kanten noch mit einem Schleifpapier mit einer 240er Körnung glatt geschliffen.
Weitere 24 Stunden später habe ich die Oberfläche dann mit einer Imprägnierung eingelassen, welche den Beton vor Feuchtigkeit und Schmutz schützt.
An der Unterseite habe ich noch vier Industrierollen angebracht, sodass ich den Pflanzkübel auf meiner Terrasse ohne Probleme bewegen kann.
Den Pflanzkübel habe ich dann mit Erde gefüllt. Auf dem Boden habe ich als Drainage eine 15 cm hohe Schicht Blähton eingebracht, sodass es zu keinem Wasserstau kommt. Auf ein Loch im Boden habe ich bewusst verzichtet, da der Terrassenboden durch das auslaufende Wasser nicht verschmutzt werden soll. Ich denke da der Pflanzkübel unter einem Dach steht, sollte Stauwasser hier kein Problem darstellen.
Danach war mein selbst gebauter DIY-Pflanzkübel im XXL-Format auch schon fertig.
Hier habe ich noch ein Foto von meinem fertigen Pflanzkübel.
Am Anfang der DIY-Anleitung findest du noch ein YouTube-Video, in welchem du die einzelnen Arbeitsschritte nochmals nachverfolgen kannst.
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Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt.
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Mein nächstes DIY-Projekt kommt bald, also einfach dran bleiben!
Weil selber machen einfach mehr Spaß macht als selber kaufen...